Haben Kräh und Krah den Ueberblick?
„Du Kräh, was ist eigentlich für die Zukunft der Region entscheidend?“
„Gute Frage, wenn wir das wüssten, müssten wir mit unsern Schnäbeln Flyer verteilen, tun wir aber nicht.“
„Nicht Werbung auf Papier, sondern Kommunikation mit detaillierten Informationen führen zum Ziel, meine ich.“
„Richtig“, krächzt Kräh laut, „das ist das A und O der Überzeugungskraft“.
„Ich sehe das so. Jeder und Jede denkt, man muss der Misere vorbeugen, aber immer wieder ist es dann doch zu spät, wenn man anfängt zu handeln.“
„Fehlt es an Weitsicht und Visionen? Fehlt es an Engagement und Entscheidungskraft?
Fehlt es an Optimismus oder Risikofreudigkeit?“ Kräh beschäftigt sich mit vielen Themen und hat viele offene Fragen.
„Weisst Du Kräh, wir sind vermutlich die ältesten Einwohner von Einsiedeln und man sagt, mit dem Alter werde man weiser. Also müssten wir doch die Lösungen präsentieren können.“
„Du bist gut, wir sind doch keine Politiker. Aber mit ein wenig Schlauheit könnten wir schon Einfluss nehmen, denke ich.“
„Da schaue ich mir das Bild vom „Wisel“ im EA an und sehe schon, wie das Viadukt nach Willerzell durch einen Fährbetrieb ersetzt wird. Ja Alternativen sind gefragt“.
„Alternativen sind ja gut und recht, aber genau damit erhält man nie die beste Variant“ ‚klug-scheissert‘ Kräh.
„Einsiedeln hatte schon so viele Macher. Denken wir an die Realisation des Dorfzentrums vor Jahren. Denken wir an den Fussballklub, denken wir ans Eisfeld das jedes Jahr wieder aufgebaut wird, denken wir an den Bau der Schanzen, die Langlaufpisten, an die seit langem bestehenden Tennis- und Beach-Volleyball-Plätze, die öffentliche Bibliothek, die herrlichen Wanderwege, den Vita-Parcours, oder auch daran, dass das Passagierschiff Angelika wieder fährt und dann an die Menschen dahinter, die sich mit viel Engagement dafür eingesetzt haben“.
„Gibt es diese Spezies noch?“ Und blitzartig startet Kräh eine Ehrenrunde für alle diese Macher.
„Sicher haben alle diese ‚Zugpferde‘ mit Optimismus und Risikofreudigkeit in die Zukunft geschaut. Sie haben weitere Kreise motivieren können, sie haben glaubwürdig und ehrlich gearbeitet und informiert.“
„Nun kommt doch sicher ein Einwand, warum das heute nicht mehr möglich ist, oder?“ fragt Kräh kampfbereit.
„Wenn du mich fragst, ja es gibt Gründe, ich krähe es klar und laut heraus, warum heute so vieles nicht mehr möglich ist. Es gibt zu viele Gesetze, zu viele Vorschriften, zu viele Regeln, zu viele Kommissionen, zu viele Aemter, zu viele Gruppierungen, die Einsprachen verfassen können und bis das alles durchgeackert ist, ist es meist zu spät zum Handeln.
„Auch alte Wunden und Geschichten, die Hand in Hand mit der Frage einhergehen, ‚was ist mein Vorteil dabei‘ sind für viele ein Grund Projekte zu verhindern“, weiss Kräh mit Sicherheit, und meint: „Wo bleibt da das Allgemeinwohl?“
„In kleinen Gruppen kann man noch etwas bewegen, wie zum Beispiel mit dem Leiterlispiel, das der Verein Dorfmarketing lanciert hat“. Spielen trägt nämlich sehr zum Frieden bei, vor allem in der Familie und eben in Gruppen die sich zu diesem Zweck zusammen finden. Ich glaube, ich gehe mal wieder in die Ludothek!“
Und damit verabschieden sich Kräh und Krah von ihren Zuhörern in Dorf und Land und begeben sich sozusagen in den Winterschlaf, wo sie die zukünftigen Entscheidungen der Bevölkerung abwarten wollen.