Kräh und Krah «mitenand» auf Futtersuche?
Kräh fragt sich laut: „Warum höre ich es immer wieder, das „Mitenand gout‘s besser! “
Was soll das“, gibt Krah zurück, „das ist doch sonnenklar, „mitenand“ geht alles viel leichter, besser, schneller, schöner, meinst du nicht auch“?
„Schön und gut“, krächzt Kräh, „nehmen wir den Satz mal unter die Lupe“.
„Soll ich etwa mit Dir auf Futtersuche fliegen, oder warum sinnierst du darüber nach“?
„Es lohnt sich sicher, mal darüber nachzudenken“, meint Kräh und stimmt Krah zu, „genau Futtersuche ist das Stichwort“!
„OK, dann fang mal mit den Fragen an“.
„Also erste Frage. Warum mitenand, gibt sich Kräh altklug.
„Ach so, ja, das fragen sich wohl auch die Menschen und da ist schon der erste Knackpunkt. Die nächsten Fragen lauten dann wohl: wer mit wem oder was machen wir „mitenand“, wann machen wir etwas „mitenand“, wo fangen wir an? Soll es das Dorf mit den Vierteln, sollen es Vereine mit Politik, sollen es Behörden mit Ortsförderung, Institutionen mit Tourismus oder Détaillisten mit „Gewerblern“ sein?“
„Grundsätzlich alle mit allen, ist doch sonnenklar. Aber beschränken wir uns erst mal auf das Allgemeine, es ist für uns Krähen so schon schwierig genug einen so klugen Satz durchzudenken ohne weg zu flattern“.
„Dann sollten wir uns überlegen, wie soll das „mitenand“ aussehen, dabei geht es um Geben und Nehmen, nicht wahr Kräh?“
„Und ob, und dann fragt sich mancher schon: „Warum eigentlich mitenand“ und schon hat er Probleme entdeckt, von denen er glaubt, sie verhindern das mitenand“, sinniert Kräh weiter.
„Ja, das frage ich mich auch gerade, warum soll ich mit dir auf Futtersuche?“ Wenn du Futter willst, dann besorg dir das doch selbst“, und flattert erregt auf und ab.
„Siehst Du, genau darum frage ich mich immer wieder, was soll denn das „Geschwätz vom mitenand gouts besser“,
weil keiner das wirklich will, wenn es darum geht, dass er etwas für den andern tun oder ihm etwas abgeben muss. Ich finde, dass oft Neid und Missgunst vorherrschen und das Miteinander wird dadurch nicht leichter“.
„Aber ganz so schlimm ist es doch nicht, vor allem nicht in unserer Region oder? Haben wir nicht auch schon erlebt, dass Vereine „mitenand“ etwas auf die Beine stellen, dass Parteien gemeinsame Ziele und Probleme miteinander anpacken, dass es viele freiwillige Helfer gibt“?
„Ich sage nur, das gibt es, aber es müsste noch viel öfter und auch bei größeren Projekten geschehen. Immer wieder hören wir es und die Spatzen pfeifen es von den Dächern, doch ob es so ist, soll sich bitte schön jeder selbst fragen“.
„Das hast du schön gesagt, Kräh“.
Und Krah krächzt es wie zur Bestätigung nochmals nach, dass es in der Hauptstraße nur so widerhallt.