Kräh und Krah schauen den Leuten beim Eispark zu.
Aber Kräh will sich unterhalten und fragt: „Bist du eigentlich auf Facebook“?
„Nein, ich sitze auf dem Container und gucke dem Treiben der Leute auf dem schönen Eisfeld zu. Siehst du mich nicht?“
„Kräh meint, zieh mir eine Feder, damit ich lachen kann. Weißt du denn nicht, was Facebook ist?“
„Warum? Sollte ich, hat es etwas mit dem www.dorfmarketing.ch der Internetseite des Vereins zu tun“?
„Ja auch, aber das ist doch DIE Plattform im Internet, auf der man seine Gedanken und Erlebnisse mit andern austauschen kann.“
„Ach so, das meinst du, nein da mache ich nicht mit, hab mein Profil gelöscht“, krächzt Krah stolz.
„Warum nicht? Das ist doch spannend und unterhaltend und die vielen Fotos, die man da ansehen kann, sind immer aktuell und manchmal sogar ziemlich intim. Da lernst du die Leute von ganz anderen Seiten kennen, als in der Oeffentlichkeit.“
„Ach Kräh, was soll das bringen? – Siehst du die zwei jungen Leute, die den Eisläufern zuschauen, auf dem Bänkli sitzen und sich bei ihrem Date in eine Wolldecke hüllen? Siehst du auch was sie machen? Unterhalten sie sich?“
„Ich weiss nicht“ und Kräh reibt sich die Krähenfüße, „so viel ich sehen kann eher nicht. Sie haben die Köpfe gesenkt und schauen sich nicht einmal an, sie streichen mit den Fingern über irgendetwas hin und her und tippen wie verrückt drauf?
„Richtig, so ist es, und genau deshalb will ich kein Facebook“. Die Leute können ja nicht mehr miteinander reden. Alles wird via mail, SMS und Facebook mitgeteilt. Da mache ich nicht mit, oder soll ich vielleicht anstatt mich mit dir zu unterhalten, mein Handy aus der Tasche holen?
„Sei nicht albern, ich finde Facebook witzig und ich mag es, mich mit Freunden via Internet auszutauschen. Facebook soll ja auch ein ‚Wahnsinnns-Medium‘ für Geschäfte sein“.
Krah plustert sich auf, ist erregt, flattert wild mit dem linken Flügel und meint: „Das glaubst Du? Dann sag mir mal wie! Die einzigen, die dabei Geschäfte machen sind die Betreiber des Facebook. Da ist mein Rabenhirn wohl zu klein, um zu begreifen, was Facebook einem normalen KMU nützen soll“.
„Ach du bist einfach von gestern. Poste ein Bild ins Internet und du erhältst innert 10 Minuten hunderte von Likes. Das ist doch toll, oder!“
„Und was nützt es?“ Da gefällt mir der Wirt schon besser der folgenden Spruch im Lokal aufgehängt hat:
‚Nein, wir haben kein Wireless – sprecht miteinander !‘